THE PERSIAN AIR MAIL

Unkosten abzuschreiben. Lediglich die Rűcksichten auf die von Ihnen erwähnten politischen Bedenken haben uns veranlasst, die Ifa, d.h. im Grunde genommen des Reichsverkehrsministerium und das Reichsfinanzministerium, zu bewegen, Herrn Jaroljmek zur Berichterstattung zurückzurufen und sich nach seiner Befragung ein Bild über die künftige Wirtschaftlichkeit zu machen. Sollte es sich ergeben, dass Gesetz und Vertrag unter keinen Umständen tragbar sind, dann soll versucht werden, sich an Ort und Stelle noch einmal objektiv zu informieren. Herr Brown hat sich bereit erklärt, diese Mission zu übernehmen. Irgendein sachverständiges Urteil műssen wir haben, denn Herr Jaroljmek geniesst hier kein Vertrauen und gilt nicht für seriös. Es wäre also nicht zu verantworten, sich auf sein Urteil allein su verlassen. Die Entsendung des Herrn Brown würde auch in unserem Interesse liegen, da er unser Vertrauensmann ist und wir auf seine Diskretion sowie auf seine Hilfe rechnen können. Ausserdem wird hier noch ein anderer Ausweg erwogen, nämlich einen etwaigen Vertrag der Ifa mit Persien auf die leistungsfähigere Luft-Hansa zu übertragen, natürlich wäre hierzu die Zustimmung der Persischen Regierung erforderlich. Es ist nicht allein die schlechte Finanzlage der Ifa, die die Dinge kompliziert. Der Professor Junkers steht in gespanntem Verhältnis zu den beteiligten Ressorts und will die Sanierung anfechten und wegen seiner Ansprűche gegen das Reichawehrministerius den Klageweg beschreiten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es zwischen ihm und der Ifa zu einem Bruch kommt und das Prestige der Ifa wűrde dadurch nicht gerade gefördert werden. Ich möchte Sie bitten, davon überzeugt zu sein, dass von uns alles geschehen wird, um die Unternehmung im Interesse unseres Ansehens und in Wűrdigung der Anteilnahme, die der Schah bis jetzt gezeigt hat, zu retten. Die finanziellen Lasten, die der Ifa daraus erwachsen, müssten jedoch wirtschaftlich zu rechtfertigen sein. Nur wenn das der Fall ist, dűrfte es uns gelingen, das Reichsfinanzministerium zu Zuschűssen an die Ifa bezw. gegebenenfalls an die Luft-Hansa zu bewegen. Ich wiederhole dabei, dass zurzeit die Ifa nicht imstande ist, irgendwie das geringste Kapitel für die persische Unternehmung flűssig zu machen. Nebenbei möchte ich noch bemarken, dass wir zur Bewilligung von Mitteln an die Ifa auch der Zustimmung des Haushaltsausschusses des Reichstages bedürfen. Dies ist auch einer der Gründe, warum wir für die Beurteilung des Vertrages das Gutschten eines objektiven Fachmannes brauchen, der nicht, wie Jaroljmak, durch seine frühere Tätigkeit unter Professor Junkers als belastet und voreingenommen erscheint. Zur Vermeidung eines Missverständnisses füge ich gleich hinzu, dass ich keinerlei Werturteil über die bisherige Tätigkeit der Ifa oder über Professor Junkers noch über seine bisherigen und jetzigen Mitarbeiter abgebe. Ich beschränke mich auf die Darstellung der Sachlage, so wie sie sich im Urteil der beiden beteiligten Ressorts darstellt. Hoffentlich ist Jaroljmek inzwischen abgereist, sodass die Ifa bald einen Beschluss fassen kann. Ich gehe jetzt für einige Wochen auf Urlaub, und Herr Brown dűrfte frühestens Mitte September für eine Reise nach Persien zur Verfügung stehen. Hoffentlich gelingt es, bei der Ifa noch die Kosten für die Aufrechterhaltung des Bűros in Teheran bis zur eventuellen Rückkehr des Herrn Brown aus Persien durchzusetzen. Sie sehen also, wie schwer wir es hier haben, um das politisch Notwendige mit dem wirtschaftlich Möglichen zu vereinigen. Mit den herzlichsten Grűssen Ihr ergebenster <RZ 207/30616/011> 31 August 1926 Flight by Challe and Weiser carrying 21 covers from Paris to Bender-Abbas (arrived 1 September).

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUzMjY3MA==