THE PERSIAN AIR MAIL

muß daher in gleicher Weise, wie es sich auch bei der Schiffahrt bewährt hat, die Fabrikation vom Verkehrweitmöglichst getrennt warden, da gerade auf letzterem Gebiete eine einheitliche Führung aller deutschen Interessen unerläßlich ist. Der Luftverkehr wird, soweit er im Rahmen der deutschen Luftpolitik im In- und Auslande von den zuständigen stellen für erforderlich und zweckmäßig gehalten wird, durch das Reich mit erheblichen Beihilfen gefördert, um die zukünftigen Weltluftverkehrslinien in größtmöglichem Umfang für deutsches Material und deutsche Beteiligung zu sichern. Die gesamten Verkehrsbeihilfen werden ausschließlich der Deutschen Luft Hansa A.G. überwiesen, welche verpflichtet ist, den Luftverkehr nach den Luftpolitischen Richtlinien im In- und Auslande, sie ist insbesondere auch der Exponent fűr den transatlantischen Verkehr nach dem Fernen Osten. An der Deutschen Luft Hansa sind die Reichsregierung, die Regierungen der deutschen Länder und eine große Zahl deutscher Kommunen beteiligt. Außerdem gehören u.a. die größten deutschen Banken, sowie die Hamburg-Amerika-Linie, der Norddeutsche Lloyd und die A.E.G. zu den Aktionären der Hansa. Die Gründung der Hansa erfolgte in erster Linie zu dem Zweck, die Zersplitterung deutscher Luftverkehreinteressen im In- und Auslande zu verhindern und die Reichsbeihilfen für den Verkehr mit dem weitgehendsten Nutzen zu investieren. Die bisherigen Erfolge sind den seinerzeit an die Gründung der Hansa geknüpften Erwartungen in vollem Umfange gerecht geworden. Die Deutsche Luft Hansa tritt im Auslande, soweit es zweckmäßig erscheint, um wirtschaftliche und politische Schwierigkeiten zu vermeiden, nicht unter den Namen Deutsche Luft Hansa aur, sondern unter dem Namen ausländischer Gesellschaften, an denen die Luft Hansa mehr oder weniger maßgebend beteiligt ist, wie z. B. in Rußland in der Deutsch-Russischen Luftverkehrsgesellschaft, für die spanisch-sudamerikanischen Verbindungen in Spanischen Aero-Lloyd bezw. im Kondor-Syndikat. Alle Bestrebungen der Deutschen Luft-Hansa im Auslande sind demnach von den deutschen zuständigen Stellen mit allen Mitteln zu unterstűtzen. Luftverkehrsbestrebungen, die im Auslande von anderen deutschen Stellen ohne Beteiligung oder Vermittlung der Deutschen Luft Hansa propagiert werden, sollen an sich vor allem auf verkehrspolitisch - vom Standpunkt der deutschen Luftpolitik aus gesehen - weniger wichtigen Strecken nicht völlig unterbunden werden, sind jedoch mit großer Vorsicht aufzunehmen. Durch sofortige Rückfrage bei den zuständigen deutschen Stellen ist hier in jeden einzelnen Falle vor irgend welchen Maßnahmen festzustellen, ob eine Unterstützung derartiger Bestrebungen mit der Luftpolitik des Reiches vereinbar ist. Ich wäre dankbar, wenn die deutschen Vertretungen im Auslande im vorstehenden Sinne vertraulich möglichst umgehend unterrichtet würden und ihnen eine genaue Befolgung dieser Richtlinien zur Pflicht gemacht wűrde. Nur auf diese Weise ist es möglich, die im vollen Einvernehmen mit den Auswärtigen Amt bisher verfolgte Luftpolitik gerade gegenüber dem Auslande einheitlich zu vertreten - im Vordergrunde stehen zur Zeit Südamerika und der Ferne Osten - und den auf dem Gebiete des internationalen Luftverkehrs errungenen Vorsprung für die deutsche Luftfahrt auf die Dauer zu sichern. Ich darf hierbei bemerken, daß ich es nach dem oben erwähnten Verzicht des Prof. Junkers auf Darlehen und Beihilfen aus öffentlichen Mitteln für selbstverständlich erachte, daß auch vom Auswärtigen Amt keine Darlehen oder Beihilfen mehr an Junkers geleistet werden, insbesondere auch nicht aus dem Geheimtitel des Auswärtigen Amtes, aus den seinerzeit z.B. die Zahlungen für die türkischen Interessen Junkers’ erfolgten. Es ist mir eine beanndere Freude, bei dieser Gelegenheit feststellen zu dürfen, daß die eingehenden Berichte, welche mir durch die deutschen Vertretungen im Auslande über alle Bestrebungen auf dem Luftfahrtgebiete durch Vermittlung des Auswärtigen Amtes zugegangen sind, erheblich dazu beigetragen haben, die Beurteilung der luftpolitischen Verhältnisse zu erleichtern. Je eingehender diese Berichte deutscher Auslandsvertretungen sind, und je schneller sie mir zugeleitet werden, um so besser und genauer lassen sich die in jedem Falle erforderlichen Maßnahmen für die deutsche Luftfahrt treffen. Ich werde veranlassen, daß insbesondere auf telegraphische Anfragen, deren

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