THE PERSIAN AIR MAIL

19 February 1927 An Seine Exzellenz den Ministerpräsidenten der Türkischen Republik, Ismit Pascha, Angora: “Eure Exzellenz ! Von einer kurzen Informationsreise aus Deutschland zurückgekehrt, hatte ich die Absicht, mir von Ew. Exzellenz kurz die Richtlinien geben zu lassen, die für den Abschluss eines Luftverkehrs-Vertrages mit der Hohen Türkischen Regierung von Bedeutung sind. Gleichzeitig beabsichtigte ich Ew. Exzellenz einige Gesichtspunkte vorzutragen, die meiner Ansicht nach, von ausserordentlicher Bedeutung für die ganze Frage des Luftverkehrs innerhalb der Türkei und über deren Grenze hinaus sind. Leider war es mir nicht möglich, wahrscheinlich wegen der ausserordentlichen Überlastung Ee. Exzellenz eine Audienz zu bekommen. Ich erlaube mir deshalb auf diesem Wege kurz meine Ansichten über diese Fragen Ew. Exzellenz vorzutragen. Bei den im letzten Jahre mit dem Ministerium für öffentliche Arbeiten geführten Verhandlungen betreffend des Abschlusses eines Luftverkehrs-Vertrages war von seiten des Hohen Ministeriums vor Allem Wert auf die militärischen Forderungen gelegt. Ich meinerseits habe immer wieder den Standpunkt vertreten, dass man zuerst bei einem derartigen Luftverkehr die wirtschaftlichen und politischen Ziele berücksichtigen sollte und dann versuchen festzustellen, wie weit kann man gleichzeitig auch den militärischen Forderungen nachkommen. Aus diesem Grunde war unsererseits damals vorgeschlagen worden, erst eine grosse durchgehende Linie von Sofia über Konstantinopel, Angora, Kaisserie, Sivas, Diabekir, Wan, Tebris, Teheran, Kabul zu schaffen. Diese Linie wäre erstens wirtschaftlich von ausserordentliche grosser Bedeutung, zweitens aber auch, politisch. Wie Ew. Exzellenz bekannt ist, hat Professor Junkers in Persien eine Konzession für den Luftverkehr erhalten, ebenso wie in Bulgarien. Die einzelnen Staaten geben nun im Allgemeinen nur dann die Einflug -Genehmigung in ihr Land, wenn gleichzeitig einer nationalen Gesellschaft der Einflug gestattet wird, das heisst also, falls eine türkische Gesellschaft nach Teheran fliegen will, die Persische Regierung wahrscheinlich die Genehmigung nur dann geben würde, wenn auch einer persischen Gesellschaft der Einflug nach der Türkei gestattet würde, Da nun Junkers die Flugkonzessionen in Persien hat, so würde dies bedeuten, dass es die Türkische Regierung immer nur mit ein und demselben Partner zu tun hatte. Wir könnten also auch bei unserer persischen, sowohl wie bei unserer bulgarischen Gesellschaft die Wünsche der Hohen Türkischen Regierung weitgehendst berücksichtigen. Vor Allem in Bezug auf das fliegende Personal. Vertraulich möchte ich Ew.

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